Heimito von Doderer

österreichischer Schriftsteller; zu Lebzeiten im deutschsprachigen Kulturraum einer der bedeutendsten Schriftsteller; Werke: Romane, Erz., Gedichte, u. a. "Ein Mord, den jeder begeht", "Die Strudlhofstiege", "Die erleuchteten Fenster", "Die Dämonen"

* 5. September 1896 Weidlingau (heute zu Wien)

† 23. Dezember 1966 Wien

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 38/2016

vom 20. September 2016 (mf), ergänzt um Meldungen bis KW 51/2016

Herkunft

Franz Karl Heimito Ritter von Doderer, kath., wurde 1896 in Weidlingau bei Wien als Sohn des Architekten Wilhelm Ritter von Doderer geboren und wuchs mit fünf älteren Geschwistern in einer reichen, großbürgerlichen Architekten- und Ingenieursfamilie auf. Zum als cholerisch bis tyrannisch geltenden Vater hatte D. eine konfliktreiche Beziehung. Einer seiner Vorfahren war der Dichter Nikolaus Lenau.

Ausbildung

D. schloss seine Schulbildung im Jahre 1914 mit dem Abitur an einem Wiener Gymnasium ab, ein Jura-Studium musste er abbrechen. Den Ersten Weltkrieg machte er als Leutnant in einem k. u. k. Dragoner-Regiment mit und geriet 1916-1920 in russische Kriegsgefangenschaft, wo er mit dem Schreiben begann. Er arbeitete als Holzfäller in Sibirien und durchwanderte, 25 Jahre alt, die Kirgisensteppe zu Fuß.

Nach der Heimkehr studierte D. Geschichte und Psychologie und promovierte 1925 an der Universität ...